25.11.2018 Köln

Straßenbesetzung 25.11. Köln
Straßenbesetzung 25.11. Köln

Feministisches Aktionswochenende Köln

Unter dem Motto

„Feministische Solidarität macht stark – Zusammen gegen Rassismus und Sexismus“
fanden von Freitag, den 23. November 2018, bis Sonntag, den 25. November 2018, zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen in Köln statt.
Anlass war der Internationale Tag gegen Gewalt gegen Frauen.
Die feministische [FLTI]*-Vollversammlung Köln und das ÜRI (Überregionales Treffen von FrauenLesben- und FrauenLesbenTrans*-Gruppen) hatten dazu aufgerufen, angesichts der allgemeinen patriarchalen Gesamtscheiße die herrschenden Gewaltverhältnisse anzugreifen.

Thematisiert wurde
   die alltägliche und selbstverständliche Gewalt gegen Frauen,
   die Verschränkung von Sexismus und Rassismus,
   das Sichtbarmachen der Situation geflüchteter Frauen*

Programm:

Freitagabend:
Informationsveranstaltung zur Situation geflüchteter Frauen in Köln
(AGISRA - Arbeitsgemeinschaft gegen internationale sexuelle und rassistische Ausbeutung)
Der thematische Schwerpunkt lag auf der Lebenssituation geflüchteter Frauen mit Fokus auf ihren Rassismus- und Sexismuserfahrungen. Agisra stellte ihre Organisation und Arbeit vor, im Anschluss daran gab es eine engagierte Diskussion über mögliche gemeinsame Handlungsperspektiven.

Samstag:

  • Ab 12 Uhr besetzte spontan eine Gruppe von rund 90 FLTI* den Kreisverkehr am Chlodwigplatz. Als feministische Intervention gegen Gewalt gegen Frauen wurde alle vier Zufahrten zum Kreisverkehr für eine halbe Stunde gesperrt.
  • An einer Rheinbrücke tauchte im Laufe des Tages ein großes Banner mit der Aufschrift
    „KEINE GEWALT GEGEN FRAUEN – WIR SCHLAGEN ZURÜCK“ auf.
  • In der Kölner Südstadt tauchten Straßenschilder zu Ehren kämpfender, widerständiger Frauen und Lesben auf: Sonita Alizadeh, May Ayim, Marielle Franco, Leymah Gbowee, Olympe de Gouges, Audre Lorde, Hermanas Mirabal, Assata Shakur und Harriet Tubman. In unmittelbarer Nähe der Straßenschilder konnte man Informationstafeln zu den jeweiligen Frauen finden.

   Abend

  • Demonstration des Bündnisses „Lila in Köln“, etwa 600 Teilnehmende, eine lautstark Demo für ein rasches Ende der Gewalt gegen Frauen. Bis zum Ende der patriarchalen Gewalt ist eine der zentralen Forderungen des Kölner Bündnisses ein drittes Frauenhaus in Köln. Die Demo unter dem Motto „Wir nehmen uns die Nacht!“ wurde mit Feuerwerk und lila Rauch begleitet.
  • Im Anschluss an die Demo: Frauen*-Party

Sonntag:

Stadtführung zum Thema „Hexen – Verfolgung von Frauen in Köln“ vom Kölner Frauengeschichtsverein. Rund 30 Personen nutzten die Gelegenheit, um aus explizit feministischer Perspektive zu erfahren, aus welchen Gründen Frauen als Hexen verfolgt wurden und was dies heute noch für Folgen hat.

Unser Fazit:

feministische Solidarität macht stark! Eine Solidarität, die uns stark macht im Kampf gegen Rassismus und Sexismus, gegen Aus-grenzung und Gewalt, gegen Antifeminismus, Femizide (Frauenmorde), gegen jede Form der Dis-kriminierung, gegen das Patriarchat!

  • Eine Solidarität, in der wir uns Gehör schenken, in der wir zusammenhalten – im Privaten und im Öffentlichen.
  • Eine Solidarität, die Momente der Leichtigkeit und Freude kreiert, in sich verschärfenden Zeiten.
  • Eine Solidarität, die Kämpfe für Antifaschismus, Klimagerechtigkeit und Herrschaftsfreiheit vereint.
  • Eine Solidarität, in der wir Veränderungen und Lösungen erstreiten, die uns alle stärken und nicht nur einzelne.

Das ist unsere Alternative zur Festung Europa und zum Abschiebesystem.

Unsere feministische Solidarität ist grenzenlos und die Stärke dieser Solidarität zeigt sich in feministischen Kämpfen weltweit: beispielsweise die globalen Frauenstreiks am 8. März 2018 in Brasilien, USA, der Türkei, Korea und viele mehr oder Bewegungen wie ‚Ni una menos‘ in Argentinien. Wir sagen mit Audre Lorde, der Schwarzen, lesbischen, feministischen Dichterin und Kämpferin:

"Ich bin nicht frei, solange noch eine einzige Frau unfrei ist, auch wenn sie ganz andere Fesseln trägt als ich."

Diese Freiheit werden wir gemeinsam erkämpfen!

Weitere Infos
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Polizeipressemitteilung
Köln-InSight.TV – Das Magazin für Köln
Kölner Stadtanzeiger